Selbstverlag – Eigenverlag

Immer mehr Autoren und Schriftsteller bringen ihre Werke im Selbstverlag – Eigenverlag heraus.

Das hat nicht nur damit zu tun, dass man heute ohnehin kaum mehr einen Vorschußverlag findet, wenn man nicht gerade eine ausgesprochene Berühmtheit oder ein Erfolgsautor ist, sondern auch damit, dass man wesentlich mehr Kontrolle über seine Werke hat – aber auch wesentlich mehr Verpflichtungen.

Selbstverlag – Eigenverlag: Buchmarketing ist unverzichtbar

Wenn Sie einen Verlag bemühen, übernimmt in der Regel der das Marketing Ihres Buches für Sie.

Immerhin wollen Sie ja, dass Ihr Buch gekauft, und möglichst auch gelesen wird.

Damit Ihr Buch überhaupt bekannt wird, ist aber einiges an Arbeit zu leisten.

Im Selbstverlag – Eigenverlag fällt diese Arbeit zu 100 Prozent Ihnen zu.

Die Vorstellung, dass Ihr Buch einfach so im Regal vom Buchhändler steht, und reißenden Absatz findet, ist in der Praxis noch weniger realistisch als die Märchen, die Sie als Kind gehört haben.

Kein Buchhändler stellt sich ein Buch ins Regal, von dem er noch nicht einmal weiß, ob es sich überhaupt verkauft.

Dafür sind Bücherregale einfach zu knapp bemessen.

Und schließlich will am Ende der Buchhändler ja auch Geld verdienen, und nicht Bücher ungelesener Autoren aufbewahren.

Das bezahlt ihm nämlich nicht seine Stromrechnung und die Angestellten.

Und überhaupt: wer kauft heute noch Bücher beim Buchhändler?

Im Internet sieht es dagegen noch schwieriger auf. Dort gibt es alle Bücher auf einmal, und Ihr Buch mittendrin.

Wenn Sie ein Sachbuch geschrieben haben, suchen Sie doch einmal auf Amazon unter dem relevanten Begriff, und sehen Sie, wie viele Bücher es zu diesem Thema schon gibt.

Wenn Sie Belletristik schreiben, schauen Sie sich einfach nur einmal an, wie viele Romane pro Monat neu erscheinen – und wie viele es schon gibt.

Dann bekommen Sie ungefähr eine Idee, wo Ihr Buch ohne Marketing ungefähr rangiert.

Das ist die harte Wahrheit.

Tut mir leid, Ihnen das so schonungslos sagen zu müssen.

Natürlich sind Sie genial, und Ihr Buch ist das auch – nur leider hat gar niemand überhaupt die Möglichkeit, das zu erkennen.

Um Marketing kommen Sie einfach nicht herum.

Selbstverlag – Eigenverlag: Auch bei Büchern gibt es eine USP

Was ist denn nun wieder eine USP?

Der Begriff stammt – wie neuerdings alle ständig zitierten Begriffe – natürlich aus dem Marketing.

Die „Unique Selling Proposition“ ist das Alleinstellungsmerkmal von Produkten.

Also praktisch: der einzige Rasenmäher, der auch von Schwiegermüttern bedient werden kann (wenn die das denn wollen).

So, oder so ähnlich.

Auch Bücher und E-Books haben eine USP. Hoffentlich.

Sonst wird es mit dem Marketing schwierig. Wenn Sie ein Buch über Tai Chi suchen, werden Sie vielleicht eines finden, das von einem neunundneunzigjährigen Mönch aus Tibet geschrieben wurde, der wirklich weiß, wovon er redet.

Beeindruckend – also eine USP.

Ein anderes Buch bietet sowohl schematische Zeichnungen als auch Fotos der einzelnen Tai Chi Positionen – auch eine kleine USP, jedenfalls für die Leser, die meinen, so etwas brauchen zu können.

Verstehen Sie, was ich meine?

Die USP ist der Ansatzpunkt für die Werbung, also für das Buchmarketing.

Ein Roman von einem bekannten Radiomoderator, der meistgelesene Roman Deutschlands, der meistgekaufte ungelesene Roman Deutschlands, … was auch immer.

Eine USP muss in jedem Fall her, sonst funktioniert das mit dem Marketing nicht.

Daran sollten Sie möglichst schon beim Schreiben denken – egal ob Roman oder Sachbuch.

Schauen Sie sich bei Gelegenheit einmal die „Hungerspiele“ Trilogie an.

Welche USP finden Sie dort?

Welche beim Buch, welche beim Film?

Oder bei Harry Potter?

Lernen Sie Buch schreiben und erfolgreich veröffentlichen

Selbstverlag – Eigenverlag: Wo werben?

Nun – das ist eine gute Frage. Bei den Online-Buchhändlern, wo sicherlich am meisten gekauft und gesucht wird, wird Ihr Werk nach den Verkaufszahlen beurteilt, und entsprechend angezeigt.

Heißt: Wenn bislang niemand Ihr Buch gekauft hat, wird es auch niemandem gezeigt.

Andersrum wäre natürlich sinnvoller – so ist es aber leider nicht.

Marketing im Selbstverlag – Eigenverlag ist keine sozialistische Sache, wo die Zahl der vorhandenen Bücher auf dem Markt möglichst gleichmäßig auf alle Leser verteilt werden soll, damit jeder Autor was davon hat.

Marketing bedeutet sehr kapitalistisch, dass der Gewinner eben gewinnt – und der Rest verliert, wenn er sich nicht anstrengt.

So ist das nun mal.

Grund dafür ist natürlich nicht böse Absicht, sondern die Tatsache, dass die Aufmerksamkeit des Internetbesuchers ein hohes und sorgfältig gehütetes Gut ist.

Keine Online-Buchhandel würde es wagen, diese heilige Aufmerksamkeit mit Füßen zu treten, indem er dem User Bücher zur Ansicht vorsetzt, die dieser dann höchstwahrscheinlich ohnehin nicht kaufen würde – weil es bis jetzt auch sonst kaum jemand getan hat.

Soweit die Logik hinter diesem Verkaufsranking. Ob sie wirklich logisch ist, diese Logik, wollen wir nun einmal dahingestellt lassen.

Selbstverlag – Eigenverlag: Eine Tatsache bleibt

Sie müssen vorzugsweise Verkäufe bei den Online-Buchhändlern erzielen, um dort überhaupt Verkäufe zu generieren – oder Ihr Buch wenigstens sichtbar zu machen.

Wenn Sie es zumindest in die Top 100 Liste einer Klasse geschafft haben, dann können Sie davon ausgehen, dass sich Ihr Buch auch so verkauft – vorher nicht.

Die Verkäufe können Sie erzielen, indem Sie vorzugsweise außerhalb der Buchhandelsseite Werbung machen – und zwar kräftig.

Geben Sie Freiexemplare an Blogger, die Ihr Buch rezensieren sollen, machen Sie Lesungen und vielleicht haben Sie das Glück, dass sich jemand vom Literaturbereich der Zeitung für Ihr Werk interessiert.

Gestalten Sie für jedes Buch im Selbstverlag – Eigenverlag eine eigene Webseite, und versuchen Sie, möglichst viele Zugriffe zu erhalten.

Schicken Sie die Käufer immer über einen Link in den Online-Buchhandel, damit Ihr Verkaufsrang dort steigt.

Das ist nur einiges von dem, was Sie tun können – aber tun Sie es gründlich und vor allem:

hängen Sie sich rein. Anders bekommen Sie Ihr Buch im Selbstverlag – Eigenverlag nie verkauft.

Das gilt für alle Autoren.

Also: an die Arbeit – und beim Schreiben immer schön an die Verkaufbarkeit denken.